Bild 11.2 A Gegentakt-Sinus/Trapezwandler
Bei der
Berechnung des Trafos und des erforderlichen Luftspaltes ist zu
beachten, dass der Spitzenstrom im Trafo beim Sinuswandler durch
den Spitzenwert des Blindstromes durch beide Primärspulen
vorgegeben ist. Beim Trapezwandler ist der Spitzenstrom dagegen durch
die von R5/R6 vorgegebene Strombegrenzung des Primärstromes
durch eine Primärspule maßgeblich.
In Bild 11.2
A ist ein symmetrisch aufgebauter Sinuswandler für
Netzspannungsbetrieb zu sehen. Im Gegensatz zu den Eintaktwandlern
ist beim Gegentaktwandler die Amplitude durch die Betriebsspannung
fest vorgegeben. Eine Regelung des eigentlichen Wandlers ist daher
nicht möglich. Man wird also so einen einfachen Gegentaktwandler
vorwiegend dort einsetzen, wo keine Regelung erforderlich ist.
Ein
wesentlicher Nachteil der bisher beschriebenen Sinus-Gegentaktwandler
besteht darin, dass die Transistoren immer zu einem sehr genau
definierten kurzen Zeitpunkt eingeschaltet werden müssen.
Das hat neben der eingeschränkten Anwendung bei hohen Leistungen
zusätzlich noch den Nachteil, dass die Betriebsspannung
sehr stark mit hochfrequenten Oberwellenströmen belastet wird.
Beide Nachteile lassen sich mit der sog. Royer-Schaltung vermeiden.
Der Schwingkreis wird als Parallelschwingkreis zwischen die
Kollektoren beider Schalttransistoren gelegt. Die Zuführung
des Betriebsstromes geschieht an der Mittelanzapfung der Resonator-
und Trafospule. Da an dieser Anzapfung bei einer sinusförmigen
Spannung noch ein erheblicher Wechselspannungsanteil anliegt,
kann die Betriebsspannung nicht direkt mit diesem Punkt verbunden
werden. Eigentlich bräuchte man eine Konstantstromquelle als
Stromversorgung. Technisch realisiert man
eine wechselstrommäßige Konstantstromquelle mit einer
Stromzuführungsdrossel.
Unabhängig von
dem Momentanwert der anliegenden Wechselspannung fließt durch
die Drossel ein einigermaßen konstanter Gleichstrom. Da es sich
vor allem bei größeren Wandlerleistungen um eine
Leistungsdrossel handelt, wird man versuchen, die Induktivität
so klein wie möglich zu wählen und dabei eine gewisse
Restwelligkeit des Drosselstromes in Kauf nehmen. Solange die
Restwelligkeit deutlich unter dem maximalen Betriebsstrom liegt, wird
die Funktion des Wandlers dadurch nicht beeinträchtigt. Eine
sehr hohe Restwelligkeit des Drosselstromes führt zu hohen
Blindstrombelastungen von Drossel und den restlichen
Leistungsbauteilen. Interessant an der Royer-Schaltung ist,
dass jeder
Transistor während einer gesamten Halbwelle durchgeschaltet
bleibt. Dadurch wird die Steuerung des Ein- und Ausschaltzeitpunktes
wesentlich unkritischer als bei einem Eintakt-Sinuswandler oder
bei dem Gegentaktwandler aus Bild 11.2 A. Die Transistoren können
mit einer einzigen Rückkopplungsspule angesteuert werden, die zwischen
den Basen der Transistoren liegt. In
Bild 11.2 B ist ein ganz einfacher Royer-Sinuswandler für kleine
Betriebsspannungen und Leistungen zu sehen. Damit der Wandler
anlaufen kann, müssen die Transistoren zunächst als
Verstärker arbeiten. Dazu werden die Basen mit einem Strom versorgt,
der über die Widerstände R 1 und R 2 der Betriebsspannung
entnommen wird. Im Ruhezustand bekommen T 1 und T 2 etwa den
gleichen Basisstrom. Sobald eine Spannung in der
Rückkopplungswicklung induziert wird, verteilt sich der
Basisstrom unterschiedlich auf die Transistoren und der daraus
resultierende unterschiedliche Kollektorstrom bewirkt eine
Mitkopplung und ein
Anschwingen des
Wandlers. Sobald der Wandler angeschwungen ist, wird die
Basisspannung der Transistoren so hoch, dass die in den Schaltbetrieb
übergehen. Die Transistoren schalten genau im Nulldurchgang der
Sinusschwingung am
Resonanzkreis um. Selbst wenn dabei kurzzeitig beide Transistoren
durchgeschaltet
sind, stört das nicht, weil die Drossel Dr in dieser kurzen
Umschaltphase einen weitgehend konstanten Strom liefert. Das
vereinfacht die Schaltung, weil man sich nicht um das Einfügen
einer Totzeit kümmern muss.
Eine Totzeit ist
sogar unerwünscht; würden beide Transistoren sperren,
könnte der immer noch fließende Drosselstrom zu einem
unkontrollierten Anstieg der Kollektorspannung führen.
Wegen der relativ großen Speicherzeit bipolarer Transistoren ist aber
relativ sicher, dass das nicht
passieren kann. Alternativ kann man den Schwingkreiskondensator in
zwei Einzelkondensatoren aufteilen und parallel zu den Transistoren
legen. Dann wäre eine Totzeit unproblematisch. Allerdings
müssten die Transistoren mit Inversdioden versehen werden, da dann der
Blindstrom des Resonanzkreises über
die Transistoren und über die Inversdioden fließen würde.
Zusätzlich zu dem Mehraufwand kämen auch noch die Verluste
in den Leistungshalbleitern dazu.
Wenn T 1
durchschaltet, bekommt er einmal über R 1 einen Basisstrom,
während T 2 eine negative Basisspannung bekommt. Die
negative Basisspannung von T 2 verursacht einen erhöhten Strom
in R 2, der durch die Rückkopplungsspule ebenfalls in die Basis
von T 1 fließt und sich dort zum Strom aus R 1 addiert.
Aufgrund der Symmetrie der Schaltung ist es bei der nächsten
Halbwelle, wenn T 2 durchschaltet, genau umgekehrt. Da die
Primärspule des Wandlertrafos, wie bei allen Sinuswandlern,
Bestandteil des Schwingkreises ist, muss der Trafo auch die gesamte
Energie des Schwingkreises speichern können und deshalb mit
einem Luftspalt versehen sein. Außerdem sollte die Güte
des Schwingkreises möglichst hoch sein, damit der Wirkungsgrad
hoch und die Bauteilerwärmung gering ist. Dazu gehört ein
ausreichender Drahtquerschnitt der Primärspule, ggf. mit
HF-Litze, und für C 2 ein verlustarmer Folienkondensator (z.B.
MKP oder FKP).
Die
Amplitude des Gegentakt-Sinuswandlers hängt direkt von der
Betriebsspannung Ue ab und ist daher nicht regelbar. Zur Berechnung
der Amplitude nimmt man z.B. die Halbwelle, in der T 1 gesperrt und T
2 durchgeschaltet ist. Während am Kollektor von T 2 null Volt
liegen, liegt an T 1 der Maximalwert und an der Mittelanzapfung der
Primärspule genau die halbe Kollektorspannung. An der
Mittelanzapfung liegen dann beide Halbwellen mit halber Amplitude.
Die Amplitude muss sich so einpendeln, dass der zeitliche Mittelwert
der Spannung an der Mittelanzapfung gerade der Betriebsspannung
entspricht. Die mittlere Spannung an einer Spule muss ja immer null
sein. Unter der Vorraussetzung, dass die Spannung in etwa sinusförmig
ist, lässt sich der Mittelwert einer Sinushalbwelle ausrechnen.
Dazu errechnet man die Fläche unter der Halbwelle einer
Einheitssinusfunktion und teilt sie durch die halbe
Periodendauer π.
Aus der Integralrechnung ist bekannt, dass die Fläche genau zwei
ist. Der Mittelwert wäre dann 2/π,
was der Eingangsspannung Ue entspricht. Die Amplitude an der
Mittelanzapfung ist dann Ue*π/2
.
Daraus
ergibt sich dann eine maximale Kollektorspannung von Uce < π
*Ue.
Bei 12 Volt Betriebsspannung wären das maximal etwa 38
Volt.
Bild 11.2 B Royer-Sinuswandler für kleine Betriebspannungen | Bild 11.2 C Royer-Sinuswandler für Netzspannungsbetrieb |
Die
Schaltung in Bild 11.2 B ist für Leistungen bis etwa 10 Watt
gedacht. Auf der Sekundärseite kann man einen Gleichrichter
setzen oder einen Wechselspannungsverbraucher. Die sinusförmige
oberwellenarme Ausgangsspannung und die damit verbundenen niedrige
Störabstrahlung macht den Wandler besonders gut für
Wechselstromverbraucher verwendbar. Sehr beliebt ist die Schaltung
bei Vorschaltgeräten für CCFL-Lampen, wie sie z.B. bei der
Hintergrundbeleuchtung von TFT-Displays eingesetzt werden. Darauf
komme ich aber später zurück.
Aufgrund der
unkritischen Ansteuerung der Transistoren ist der Royer-Sinuswandler
auch für höhere Leistungen und
Betriebsspannungen geeignet. Wegen des höheren Basisstromes wird
man diesen dann aber nicht mehr direkt aus der Betriebsspannung
gewinnen. In Bild 11.2 C ist eine kleine Änderung in der
Basisansteuerung zu sehen. Der Anlaufwiderstand R
1 liefert zunächst einen kleinen Basisstrom, der den Wandler
anlaufen lässt. Im Normalbetrieb wirkt dann die
Basisstromverstärkung über R 2. Der jeweils sperrende
Transistor bekommt eine negative Basisspannung, die über eine
der Dioden D 1 oder D 2 auf R 2 geführt wird und dort einen
größeren Strom fließen lässt. Der Strom durch R
2 fließt dann in die Basis des gerade durchgeschalteten
Transistors.
Bei einer
Eingangsspannung von 300 Volt würde an den Transistoren bereits
eine Spitzenspannung von Uce = π*300
Volt = 942 Volt auftreten. Ein 1000-Volt-Transistor wäre also
bereits zu knapp dimensioniert. Deshalb habe ich dort
1500-Volt-Hochspannungstransistoren eingesetzt, die ursprünglich
in Zeilenendstufen von Fernsehgeräten eingesetzt wurden. Auch
der Schwingkreiskondensator wird sehr stark belastet. Hier
eignet sich z.B. ein Polypropylenkondensator vom
Typ FKP mit 2000 Volt Spannungsfestigkeit.
Die beiden
beschriebenen Royer-Sinuswandler sind nur kurzzeitig
kurzschlussfest. Bei Überlastung setzt die Schwingung aus
und die Transistoren gehen wieder in den Verstärkerbetrieb über.
Je nach Kollektorstrom und Kühlung kann es dann zu einer
Überhitzung der Transistoren kommen.
Selbstschwingende
Sinuswandler lassen sich auch
mit MOSFETs und
IGBTs aufbauen. Mit MOSFETs lassen sich hohe Schwingfrequenzen bei
niedrigen Schaltverlusten erreichen. Wegen ihrer eher geringen
Spannungsfestigkeit sind sie aber eher für
niederspannungsbetriebene Wandler als für Schaltnetzteile mit
230 Volt Eingangsspannung geeignet. IGBTs eignen sich dagegen für
netzbetriebene Wandler mit hoher Leistung und mäßiger
Schwingfrequenz.
Die
Gate-Ansteuerung ist bei einem Sinuswandler so einfach, dass man
keine Rückkopplungsspule mehr benötigt. Die Gates werden
einfach über einen kapazitiven Spannungsteiler vom Drain oder Kollektor
des jeweils anderen Transistors angesteuert.
Es handelt sich hier um eine nahezu leistungslose
Gateansteuerung, da auch der
Gatestrom als
Blindstrom dem Schwingkreis entnommen wird. Die zur Gateladung
benötigte Energie wird also wieder in den Schwingkreis
zurückgeführt. In Bild 11.2 D sind exemplarisch zwei solche
Wandler für niedrige (links) und für hohe
Betriebsspannungen (rechts) zu sehen. Damit die Wandler anlaufen
können, muss zunächst eine Gate-Vorspannung erzeugt
werden, die eine Verstärkerfunktion der Transistoren ermöglicht.
Die Vorspannung wird mit R 1 und der Zenerdiode ZD erzeugt und
muss ggf. an die verwendeten Transistoren angepasst werden. Sie
sollte so hoch sein, dass in den Transistoren ein nennenswerter Strom
fließt, die Verlustleistung die Transistoren jedoch nicht
überlastet. Bei IGBTs ist die benötigte Gate-Vorspannung
i.d.R. etwas höher als bei MOSFETs. Über R 2 und R 3 wird
die Vorspannung direkt auf die Gates der Transistoren eingekoppelt.
Die kapazitiven Spannungsteiler C2/C5, bzw. C3/C4 müssen so
dimensioniert werden, dass an den Gates eine ausreichend hohe
Signalamplitude von ca. 20 Vss anliegt und andererseits die maximale
Gate-Source-Spannung von ± 20 Volt nicht überschritten wird.
Bild 11.2 D MOSFET/IGBT-Sinuswandler für niedrige und hohe Betriebsspannung
Die
beschriebenen Wandler lassen sich im Prinzip für jede beliebige
Leistung dimensionieren. Die Niedervoltversion (links) kann mit den
angegebenen Transistortypen IRF 540N Leistungen bis zu mehreren 100
Watt umsetzen. Bei 12 Volt Betriebsspannung ließen sich mit
leistungsstarken 55-Volt-MOSFETs, z.B. IRF 1405 ebenfalls solch hohe
Leistungen erzielen. Ein interessanter Anwendungsbereich wäre
auch hier wieder die Versorgung von Gasentladungslampen höherer
Leistung. Für den Fall, dass nur ein zweipoliger Schwingkreis
zur Verfügung steht, d.h. die Mittelanzapfung der Spule nicht
zugänglich ist, kann die Betriebsspannung statt über eine
auch über zwei Drosseln an den Spulenenden zugeführt
werden. Das bedeutet neben dem Mehraufwand allerdings auch eine
Erhöhung der Gesamtbelastung der Drosseln. Ich habe das bei dem
Niedervoltwandler eingezeichnet um zu zeigen, wie man auch zweipolige
Schwingkreise ansteuern kann. Wenn möglich sollte also der
Betriebsstrom immer über die Mittelanzapfung zugeführt
werden.
Da die hier
gezeigten Sinuswandler keine Schutzschaltung haben, sollte der Trafo
eine genügend hohe Streuinduktivität für
Kurzschlussfestigkeit haben.
Die minimale
Streuinduktivität für Kurzschlussfestigkeit lässt
sich allerdings nicht so leicht berechnen wie beim 50-Hz-Streutrafo.
Beim Sinuswandler ist die Streuinduktivität im Kurzschlussfall
effektiv parallel zur Hauptinduktivität geschaltet. Dadurch
erhöht sich die Schwingfrequenz nicht unerheblich. Beim
Sinuswandler führt deshalb bereits eine im Verhältis
geringere Streuinduktivität zur Kurzschlussfestigkeit. Wichtig
ist, dass in allen Lastfällen die Güte des Schwingkreises
genügend groß bleibt, um die Schwingung stabil zu
erhalten. Andernfalls würde die Schwingung zusammenbrechen und
die Transistoren im Verstärkerbetrieb arbeiten. Insbesondere bei
Wandlern mit höheren Leistungen würde das zur Zerstörung
der Transistoren führen. Der Verstärkerbetrieb ist nur als
Anlaufhilfe zulässig.
Soll ein
Sinuswandler mit Netzspannung betrieben werden, treten bereits bei
der regulären Netzspannung von 230 Volt (Scheitelwert 325
Volt) Spitzenspannungen von rund 1000 Volt am Schalttransistor auf.
Damit scheiden Standard-MOSFETs, die es nur bis 1000 Volt
Sperrspannung gibt, prinzipiell aus. Standard-IGBTs sind dagegen bis
1200 Volt zu haben und daher auch für netzbetriebene
Sinuswandler geeignet. Einer größeren
Überspannungstoleranz wegen würde ich aber IGBTs mit
1400-1700 Volt Sperrspannung empfehlen, die es ebenfalls zu kaufen
gibt. Eingebaute FREDs sind nicht unbedingt erforderlich , da
bei dieser Schaltung kein großer Inversstrom fließt. hier
würde eine kleine externe Inversdiode ausreichen.
Um auch
einen Sinuswandler regelbar zu machen, ist ein zusätzlicher
Vorregler nötig. Sinnvollerweise wird man die bereits
vorhandene Drossel gleichzeitig als Speicherdrossel für einen
Abwärtswandler mitbenutzen. Die Drossel ist ja im Prinzip
in Serie zum eigentlichen Gegentaktwandler geschaltet. Man
kann die Drossel deshalb auch genauso gut in die negative Zuleitung
des Wandlers legen. Der Leistungsschalter des Abwärtswandlers
kann dann direkt mit der negativen Masse der Netzgleichspannung
verbunden werden und ist besonders leicht anzusteuern. In Bild 11.2 E
habe ich den Leistungswandler aus Bild 11.2. D mit einem
Abwärtswandler kombiniert. Normalerweise würde
man den Abwärtswandler mit einer Speicherdrossel und einem Siebelko am
Ausgang versehen. Da sich aber am
Eingang des Sinuswandlers ohnehin eine Drossel befindet, kann man den
Elko und die zusätzliche Speicherdrossel weglassen. Die mittlere
Amplitude ist auch so proportional zum Tastverhältnis des
Abwärtswandlers. Da der Leistungsschalter des
Abwärtswandlers auf negativer Masse der Netzgleichspannung
liegt, kann er direkt mit einem Standard-Sperrwandler-IC vom Typ UC
3842 angesteuert werden. Da
der Strom in der
Drossel alles andere als sägezahnförmig ist, wird die
Sägezahnspannung des Oszillators im 3842 von Pin 4 über T 1
auf Pin 3 eingekoppelt. So ist trotzdem ein PWM-Betrieb des 3842
möglich. Der verwendete MOSFET für den Abwärtswandler
benötigt einen sehr hohen Gatespitzensstrom und wurde daher mit
einem sehr kleinen Gatewiderstand ausgestattet. Um die Funktion des
3842 durch die hohen Gate-Stromspitzen nicht zu beeinträchtigen,
wurde ein Komplementärtreiber T2/T3 nachgeschaltet.
Bild 11.2 E Geregelter Gegentakt-Sinuswandler für den kW-Leistungsbereich
Mit den
angegebenen Werten schwingt der Sinuswandler je nach Belastung bei
ca. 100 kHz. Die Gesamtinduktivität der Primärspule beträgt
ca. 150 µH.
Wenn Primär-
und Sekundärspule auf den verschiedenen Kernhälften mit
einem Abstand von ca. 1 cm untergebracht werden, ist die
Streuinduktivität i.d.R. schon groß genug, damit der
Wandler kurzschlussfest ist. Dies ist nötig, weil ein
Überlastungsschutz beim Sinuswandler nicht ganz einfach ist.
Wenn die Schwingung aussetzt, können die IGBTs überlastet
werden, ohne dass sich dies durch eine zu hohe Stromaufnahme zeigt.
Die gezeigte Regelschaltung ist, da sie primärseitig ist,
natürlich sehr weich. In den meisten Fällen wird es
sinnvoll sein, die Regelung nach bewährtem Muster
sekundärseitig auszuführen. Statt einer primärseitigen
Regelung wird es i.d.R. ausreichen, den Wandler mit der relativ
stabilen Ausgangsspannung einer Leistungsfaktor-Korrektur zu
versorgen und die wesentlich einfachere Schaltung aus Bild 11.2 D zu
verwenden. Nachteil der einfachen Schaltung ist allerdings, dass die
IGBTs für einen sicheren Betrieb mindestens 1400 Volt
Sperrspannung haben müssen. Solche Hochvolt-IGBTs sind z.Zt.
leider noch relativ teuer. Bei Wandlern höherer Leistung fallen
diese Kosten aber häufig nicht mehr so sehr ins Gewicht.
Aufgrund der
hohen Schaltfrequenz treten in den IGBTs relativ hohe
Verlustleistungen auf. Es ist jedoch anzunehmen, dass hier die
Entwicklung sehr schneller IGBTs oder vergleichbarer
Leistungsschalter in den nächsten Jahren noch erhebliche
Fortschritte macht.
Der
Wirkungsgrad des Sinuswandlers lässt sich mit den angegebenen
IGBTs durch eine niedrigere Schwingfrequenz erheblich verbessern.
Allerdings werden dann auch der Trafo, die Drossel und der
Resonanzkondensator bei gleicher Leistung entsprechend größer.
Eine grundlegende Weiterentwicklung der
Royer-Schaltung mit MOSFETs
und IGBTs, vorzugsweise für
Anwendung bei hohen Generatorleistungen habe ich im Bereich
Schaltungstechnik/Oszillatoren
beschrieben.