(Auch Hochsetzsteller oder englisch Step-Up-Converter, Boost-Converter genannt)
Aufwärts- oder Step-Up-Wandler werden dann eingesetzt, wenn man Spannungen benötigt, die höher sind als die Versorgungsspannung(en) eines Systemes. Die Ausgangsspannung kann jedoch nicht kleiner werden als die Eingangsspannung. Genau wie der Step-Down-Wandler besteht auch der Step-Up-Wandler aus zwei Schaltern, einer Speicherdrossel und einem Elko am Ausgang.
Bild 6.2 A Der Auflade-, | der Entladezyklus | mit Diode als Schalter |
Bild 6.2 A
zeigt wieder die Vorgänge und Stromflussrichtungen beim Auf- und
Entladen der Drossel. Im Grunde genommen ist der Aufbau mit dem
des Step-Down-Wandlers identisch. Es sind nur Ein- und Ausgang
vertauscht. Das bedeutet auch, dass auch die gleichen
Berechnungsformeln zur Anwendung kommen. Es müssen nur die Ein-
und Ausgangsgrößen vertauscht werden. Hier also noch
einmal die z.T. angepassten Formeln:
Die
Induktivität berechnet sich zu L ≈ μN²A/l
,
(μ0 = 4π*10-7Vs/Am
,
N Windungszahl, A,l Querschnittsfläche und Länge des
Luftspaltes in m2 und m ) oder, falls der AL
-Wert bekannt ist, zu L=AL N2.
Die maximale
Stromstärke der Speicherdrossel errechnet sich wieder zu Imax
≈ Bl/Nμ
mit
B ≈ 0,4 Tesla bei Ferritkernen. Bei optimaler Dimensionierung muss die
Drossel mindestens den doppelten Eingangsstrom verkraften. Die
minimale Induktivität der Spule hängt von der
Schaltfrequenz f ab. Auch hier lassen sich die Formeln aus Kapitel
6.1 anpassen. Bei Verwendung einer vorgegebenen Drossel für den
zu bauenden Wandler, kann die minimale Schaltfrequenz f nach der
Formel f = 1/T = Ue/2IeL
berechnet
werden. Ie ist der kleinstmögliche
Eingangsstrom im Normalbetrieb. Ist die
Schaltfrequenz vorgegeben, muss die Induktivität mit L = Ue/2Ief
berechnet werden.
Auch beim
Step-Up-Wandler kann einer der beiden Schalter durch eine Diode
ersetzt werden. In diesem Fall ist es jedoch der Schalter, der nicht
gegen Masse schaltet. Das hat den großen Vorteil, dass der
aktive Schalter, da er mit einem Pol an Masse liegt, sehr leicht
angesteuert werden kann.
Da dieser
Wandlertyp ebenfalls sehr gebräuchlich ist, gibt es auch dafür
schon fertige Regler-ICs.
Der älteste
und bekannteste Vertreter dieser Step-Up-Regler-ICs dürfte wohl
der TL 497 sein. Da Emitter
und Kollektor des
Schalttransistors von außen zugänglich sind, kann dieses
IC auch als Step-Down-Regler eingesetzt werden. Allerdings beträgt
die maximale Betriebsspannung des ICs nur 12 Volt, was die
Anwendungsmöglichkeiten als Step-Down-Regler deutlich
einschränkt. Eine sehr beliebte Anwendung ist z.B. in
Programmiergeräten die Erzeugung der Programmierspannung
für Speicher, programmierbarer Logik oder
Single-Chip-Controller. Dort steht meistens nur eine geringe
Betriebsspannung, z.B. 5 Volt, zur Verfügung. Die
programmierbaren Chips benötigen aber teilweise über
20 Volt für die Programmierung.
In Bild 6.2
B links ist der Schaltplan eines solchen mit dem TL 497 aufgebauten
Wandlers zu sehen. R 3 begrenzt den Kollektorstrom des
Schalttransistors auf den zulässigen Maximalwert von ca. 500 mA.
Ohne externen Leistungstransistor ist der TL 497 also nur für
Wandler mit kleiner Leistung geeignet. Daneben hat der TL 497 noch
eine Diode eingebaut. Diese vereinfacht den Aufbau. Bei höheren
Leistungen müsste sie aber ebenfalls durch eine stärkere
externe Diode ersetzt werden. Eine Besonderheit des TL 497 ist das
Timing. Der Kondensator C 2 bestimmt eine feste Einschaltzeit des
Schalttransistors. Sie liegt bei einem Wert von 470 pF bei ca. 40 µs.
Das Tastverhältnis am Schaltausgang wird durch Variation der
Schaltfrequenz eingestellt.
Bild 6.2 B Einfachste Ausführungen von Step-Up-Reglern
Sollen
größere Leistungen gewandelt werden, bietet sich wieder
ein kompaktes IC aus der Simple-Switcher-Serie von NSC an. Bild 6.2 B
rechts zeigt einen Wandler, der mit dem LM 2577-ADJ und einigen
externen Bauteilen aufgebaut ist. Die maximale
Ausgangsspannung darf bis zu 60 Volt betragen, allerdings ist dafür
auch eine andere Diode zu verwenden. Mit der angegebenen
Schottky-Diode vom Typ 1N 5822 muss die Ausgangsspannung unter 40
Volt bleiben. Der Drosselstrom ist auf 3 Ampere begrenzt, was
einem mittleren Eingangsstrom von min. 1,5 Ampere entspricht.
Der maximale Ausgangsstrom verringert sich dann der Spannungserhöhung
entsprechend. Wie der LM2576
hat auch der LM 2577 eine fest eingestellte Oszillatorfrequenz
von 52 kHz. Ebenfalls gibt es einige Festspannungsversionen des LM
2577, bei denen der Feedbackeingang Pin 2 direkt mit der
Ausgangsspannung verbunden wird.
Natürlich
lässt sich ein Step-Up-Regler auch anderen Standardbauteilen
aufbauen. Zunächst wären da wieder die Lösungen mit
dem schon bekannten MC 34063.
Für kleine
Leistungen sind auch hier nur wenige externe Bauteile nötig.
Bild 6.2 C Aufwärtsregler für kleine Leistungen mit dem MC 34063
Wie man in Bild 6.2 C sehen kann, wird bei dieser Konfiguration der Emitter des Schalttransistors direkt an Masse gelegt. Der Kollektor kann dann die Drossel, die mit der Betriebsspannung verbunden ist, auf Massepotential schalten. Der Basisstrom von Q 1 fließt über R 3, der eine Basisstrombegrenzung darstellt. Die maximale Ausgangsspannung Ua entspricht etwa der maximalen Kollektorspannung von Q 1 und beträgt 40 Volt. Sollen größere Ausgangsspannungen und Ströme erzielt werden, wird ein externer Schalttransistor benötigt. Genau wie beim Step-Down-Wandler sollte man bei leistungsstarken oder hochwertigen Step-Up-Wandlern den MC 34063 wegen seines schlechteren Regelverhaltens vermeiden. Auch hier empfehle ich einen richtigen PWM-Regler einzusetzen. Als billiger und leicht beschaffbarer Standardtyp bietet sich da wieder der TL 494 an. In Bild 6.2 D ist so ein Aufwärtswandler mit MOSFET-Endstufe zu sehen.
Bild 6.2 D Step-Up-Regler mit höherer Ausgangsleistung
Die Werte
für Ein- und Ausgangsspannung sowie Leistung habe ich
willkürlich festgelegt. Sie können durch entsprechende
Änderungen der Bauteile leicht angepasst werden. Bei
Betriebsspannungen ab ca. 20 Volt muss die Gatespannung
reduziert werden. Dazu dient das RC-Glied C5/R7. C5 muss ggf. an die
Gatekapazität von T1 angepasst werden. Sollen größere Leistungen
umgesetzt werden, benötigt man MOSFETs mit mehr Gatekapazität. C5 muss
dann entsprechend vergrößert werden. Als Kriterium dient das
Oszillogramm der Gatespannung. Ist C5 zu klein, steigt die Gatespannung
nur relativ langsam auf über 10V. Bei Spannungen unter
20 Volt können die Kollektoren der IC-internen
Treibertransistoren (Pin 8 und 11) direkt mit der Betriebsspannung
verbunden werden. Die maximale Betriebsspannung beträgt ca.
35 Volt. Höhere Betriebsspannungen der Leistungsstufe sind aber
auch kein Problem. Dazu muss nur der TL 494 mit einer niedrigeren
Spannung, z.B. 12 Volt versorgt werden, wobei auch dann C 5 und R 7
entfallen würde.
Eine
Strombegrenzung ist nicht vorgesehen, da sie beim TL 494 etwas
aufwendiger wäre. Falls die Eingangsspannung nicht abgesichert
ist, muss eine Schmelzsicherung vorgeschaltet werden.
Die
Sperrspannung der Diode D 1 muss mindestens um einige Volt höher
sein als die Ausgangsspannung. Bei Schottky-Dioden kann es
manchmal etwas knapp werden. Bei normalen Dioden ist es sowieso kein
Problem, da es diese mit ausreichend hohen Sperrspannungen gibt und
man sie großzügig überdimensionieren kann. Wichtig
bei normalen Dioden ist es, dass nur ultraschnelle Typen mit
Sperrverzugszeiten unter 100 ns verwendet werden. Andernfalls wird
der Wirkungsgrad durch Schaltverluste unnötig verschlechtert. R6 muss
ggf. noch an die Gate-Kapazität von T 1 angepasst werden. Bei zu
hohem Wert von R 6 schaltet T 1 langsamer und verursacht
Schaltverluste. Bei zu niedrigem Wert neigen MOSFETs zu
hochfrequenten Schwingungen.
Bei der
Auswahl eines Typs für T 1 bleibt die Wahl relativ frei. Es
können auch mehrere Transistoren parallel geschaltet
werden, um auf die erforderliche Strombelastbarkeit zu kommen. Jedem
Transistor sollte aber ein eigener Gate-Widerstand (R 6) spendiert
werden. Beim Design,
bzw. Aufbau der Schaltung ist darauf zu achten, dass insbesondere die
Verbindungsleitungen zwischen D 1 , T 1 und C 8 sehr kurz und
induktionsarm sind. Das ist umso wichtiger, je höher die Ströme
sind. In diesen Leitungen können bei höheren
Wandlerleistungen ohne weiteres periodische
Stromanstiegsgeschwindigkeiten von etlichen ±100
A/µs auftreten. Da kann schon ein zu lang geratenes Stück
Draht soviel Spannung induzieren, dass Bauteilfunktionen gestört
oder sogar Bauteile zerstört werden. Abhilfe schaffen nur ein
kompakter Aufbau und großflächige Leiterbahnen. Ggf.
muss auch der Gatewiderstand R 6 vergrößert werden, um die
Schaltgeschwindigkeit zu reduzieren, was natürlich den
Wirkungsgrad verschlechtert. Ich verweise an dieser Stelle auch
nochmal auf die Designregeln aus Kapitel
6.1.
Bevor die Ausgangsspannung aufgebaut ist, versucht der
TL494 mit seiner max. Einschaltdauer die max. Ausgangsleistung zu
erzielen. Das kann dazu führen, dass die Eingangsspannungsquelle
und/oder der Schalttransistor T1 überlastet wird. Abhilfe schaffen zwei
Schutzschaltungen. Der TL494 besitzt zwei Regelverstärker, von denen
einer für die Regelung der Ausgangsspannung benötigt wird. Der zweite
überwacht die Eingangsspannung. Sinkt die Eingangsspannung unter 10V,
z.B. durch Überlastung der Eingangsspannungsquelle, Wird T1
abgeschaltet. Eine Überlastung im Einschaltmoment wird außerdem durch
einen Softstart verhindert. Dafür gibt es am TL494 einen nützlichen
Pin4 (Deadtime), mit dem man die maximale Einschaltdauer bzw. minimale
Totzeit über eine Spannung von 0...5V festlegen kann. Nach dem
Einschalten liegt an Pin4 über C9 zunächst 5V an. Die Totzeit ist dann
größer als die Periodendauer, sodass die Einschaltdauer zunächst null
ist. R9 sorgt dafür, dass die Spannung an Pin4 langsam auf null sinkt.
Die Einschaltdauer wird also langsam von null bis zum Maximalwert
freigegeben. So kann die Regelung einsetzen, bevor es zu einer
Überlastung durch eine zu hohe Einschaltdauer kommt.
Statt des TL
494 lässt sich auch ein SG 3524 einsetzen. In Bild 6.2 E sind
zwei solcher Wandler zu sehen. Da auch beim SG 3524 Kollektor und
Emitter der Ausgangstransistoren herausgeführt sind, ist die
Beschaltung der externen Endstufe weitgehend identisch. Die internen
Transistoren des SG 3524 sind
mit einem maximalen
Kollektorstrom von 100 mA so schwach, dass ein Wandler ohne externen
Schalttransistor kaum Sinn macht.
Bild 6.2 E Step-Up-Regler mit dem SG 3524
In Bild 6.2
E ist einmal links ein kleinerer Wandler mit bipolaren
Schalttransistor zu sehen. In der Regel, vor allem bei höheren
Leistungen, wird man aber immer eine MOSFET-Endstufe bevorzugen;
bei sehr hohen Leistungen ggf. auch eine IGBT-Endstufe, die genauso
angesteuert wird. Die MOSFET-Leistungsstufe ist mit der von Bild 6.2
D identisch. Die Beschreibung dazu befindet sich dort und die
Beschreibung des SG 3524 bei Bild 6.1 F. Zu beachten ist beim SG 3524
noch, dass die Referenzspannung des Regelverstärkers an Pin 2
i.d.R. 2,5 Volt beträgt und dass die minimale Betriebsspannung
bei 8 Volt liegt. Mit dem SG 3524 lässt sich auch beim
Aufwärtswandler eine einfache Strombegrenzung realisieren. Der
Shuntwiderstand für die Strommessung braucht nicht in die
negative Versorgungsspannung, sondern kann direkt in die
Source-Leitung des Schalttransistors eingefügt werden.
Ein weiteres
interessantes IC für Step-Up-Wandler ist der UC 3842, den ich
bereits in Bild 6.1 M als Regler für einen Abwärtswandler
missbraucht habe. Da die Funktionsweisen von Sperr- und
Step-Up-Wandlern einander ähneln, lässt sich der UC 3842 auch als
Step-Up-Regler einsetzen. Ich habe deshalb zwei Beispiele
aus meinem Monitor-Handbuch übernommen, in denen dieses IC zum
Einsatz kommt. Es handelt sich dabei um zwei Versionen eines
einstellbaren Gleichspannungsnetzteiles, mit dem man Spannungen
von 24-300 Volt erzeugen kann. Das Gerät diente ursprünglich
zum Testen von Netzteilen und anderen Schaltungen mit hoher
Betriebsspannung. Natürlich sind auch beliebige andere
Anwendungen denkbar.
Bild 6.2 F Einstellbares 300-Volt-Netzteil mit UC 3842
Der Vorteil
des 3842 besteht darin, dass er bereits eine interne
MOSFET-Treiberstufe hat. Dadurch ist die Ansteuerung von MOSFETs
besonders einfach. Statt eines Wandlertrafos wird der
Schalttransistor mit einer Drossel betrieben. In Bild 6.2 F
links wird das IC in seiner Standard-Betriebsart betrieben.
Deshalb muss in der Source-Leitung ein Strommesswiderstand eingefügt
werden. Der 3842 benötigt diese linear ansteigende
Spannung, die sich aus dem Drosselstrom ergibt, um richtig arbeiten
zu können. Diese Schaltung hat den Nachteil, dass Schaltfrequenz
und Drossel relativ genau aufeinander abgestimmt sein müssen.
Ist die Induktivität zu klein, entstehen große
Stromlücken, was eine hohe
effektive
Wechselstrombelastung aller beteiligten Bauteile bedeutet.
Insbesondere der Spitzenstrom des Schalttransistors erhöht sich,
was die Ausgangsleistung reduziert. Ist die Induktivität zu
groß, liegt an Pin 3 des ICs keine bei null beginnende
Rampenspannung mehr an, sodass eine stabile Regelung überhaupt
nicht mehr möglich ist.
Die
Betriebsspannung des 3842 muss mindestens 16 Volt betragen, damit ihn
dessen Unterspannungssensor sicher aktiviert. Die maximal sinnvolle
Betriebsspannung ist ca. 20 Volt. Zwar verträgt der 3842 über
30 Volt, aber die Ausgangsspannung entspricht auch der
Betriebsspannung und MOSFETs sollten mit nicht mehr als 20 Volt
angesteuert werden. Einen größeren
Betriebsspannungsbereich erreicht man mit dem sonst baugleichen
UC 3843, der aber bereits ab ca. 9 Volt arbeitet und ebenfalls sehr
weit verbreitet ist.
In Bild 6.2
F rechts wurde der Strommesswiderstand überbrückt. Dadurch
entfällt zwar die Strombegrenzung, aber die Rampenspannung
kann unabhängig vom tatsächlichen Drosselstrom mit einer
kleinen Zusatzschaltung erzeugt werden. Der 3842 arbeitet dann wie
die meisten Step-Up-Wandler im PWM-Modus (Pulsweitenmodulation).
Deshalb darf die Drossel jetzt etwas
überdimensioniert werden. Die Dimensionierung ist dann
wesentlich unkritischer und die Effektiv- und Spitzenstrombelastung
kann deutlich reduziert werden. Das steigert nicht nur den
Wirkungsgrad, sondern auch die erzielbare Ausgangsleistung.
Der Wegfall
der Strombegrenzung ist übrigens kein großer Nachteil, da
bei einem Aufwärtswandler die Eingangsspannung sowieso
strombegrenzt oder abgesichert sein muss. Selbst wenn der
Schalttransistor abschaltet, wird im ausgangsseitigen Kurzschlussfall
die Eingangsspannung über die Schaltdiode kurzgeschlossen.
Neben den
Anwendungen im Bereich höherer Leistungen können solche
Wandler auch bei sehr niedrigen Leistungen eingesetzt werden. Eine
interessante Schaltung auf der Basis eines selbstschwingenden
Step-Up-Reglers ist der "9-Volt-Blockbatterie-Emulator".
Solche Blockbatterien werden in vielen Geräten, auch Messgeräten
für professionellen Einsatz verwendet. Bei häufigem
Gebrauch verwendet man sinnvollerweise Akkus. Leider ist die
Lebensdauer dieser 9-Volt-Akkus vergleichsweise gering. Beim Laden
und Entladen der in Serie geschalteten Akkuzellen ist eine optimale
Behandlung der Einzelzelle nicht möglich. Beim Entladen sind
einzelne Zellen schon leer, während andere noch ihre volle
Leistung abgeben. Bei Tiefentladung, die durch Vergesslichkeit
des Anwenders beim Ausschalten der Geräte regelmäßig
vorkommen kann, werden diese schwächeren Zellen durch den
Entladestrom der stärkeren Zellen auch noch in entgegengesetzter
Polarität aufgeladen. Beim Aufladen gibt es dann das gleiche
Problem. Einige Zellen müssen überladen werden bis andere
wirklich voll sind.
Wesentlich
zuverlässiger funktionieren dagegen einzellige Akkus, die i.d.R.
leider nur 1,2 Volt abgeben. Die meisten Schaltungen benötigen
aber wesentlich höhere Betriebsspannungen. Bild 6.2 G zeigt
einen einfachen Step-Up-Regler, mit dem es möglich ist, solche
Schaltungen mit einer einzelnen NiCd- oder NiMH-Zelle zu
versorgen.
Bild 6.2 G 9-V-Blockbatterie-Emulator
Der Wandler
arbeitet als normaler Sperrschwinger. R 1 erzeugt zunächst einen
Basisstrom in T2, sodass dieser durchschalten kann und C 2 auflädt.
Die Spannung an C 2 gelangt über die Rückkopplungswicklung des Trafos,
bzw. der Speicherdrossel an die Basis von T 1. Sobald die
Schwellspannung erreicht ist, setzt die Rückkopplung über
die Spulen ein und T 1 schaltet voll durch. Der Spulenstrom in der
Hauptspule steigt jetzt linear an, bis T 1 in die Sättigung
gerät. Dadurch steigt die Kollektorspannung von T 1,
während die Spulenspannung zwangsläufig sinken muss. Die
sinkende Spulenspannung senkt auch die Basisspannung, was diesen
Vorgang beschleunigt und den Transistor T 1 sehr schnell
abschaltet. Die in der Spule gespeicherte Energie wird dann während
der Sperrphase von T 1 über D 1 auf C 3 übertragen.
Solange die
Sollspannung am Ausgang noch nicht erreicht ist, arbeitet der Wandler
mit seiner maximalen Leistung. Erst wenn die Basisspannung von T 3
die Akkuspannung, die hier als Referenzspannung für den
Regler dient, überschreitet, beginnt T 2 zu sperren. Das
reduziert den Basisstrom von T 1, sodass dieser schon bei
geringeren Strömen in die Sättigung gerät und
abschaltet. Bedingt durch das Teilungsverhältnis von R 2 und R 3
wird die Ausgangsspannung auf das ca. 7,5-fache der Eingangsspannung
geregelt. Dies ist vor allem bei Verwendung von 1,5-Volt-Zellen zu
berücksichtigen. Je nach verwendeten Bauteilen lässt sich
dem Wandler ein Ausgangsstrom von 20-30 mA entnehmen. Das sollte für
die meisten Geräte ausreichend sein. Im Leerlauf beträgt
der Eingangsstrom 0,5-1 mA. Das ist zwar schon sehr sparsam, aber
noch zuviel, um den Akku permanent am Wandler zu betreiben.
Deshalb sollte der Geräteschalter möglichst die
Akkuspannung unterbrechen. Die Schaltung lässt sich meistens
sogar nachträglich samt Batteriefach für eine Mignonzelle
an den für die Blockbatterie bestimmten Platz einbauen. Die Spulen
werden einfach auf einen ca. 10 mm langen und 4 mm dicken Ferritkern
gewickelt.